Holz-Beton-Verbund mit Mikrokerven

In einer Zeit von steigendem Bedarf an Wohnflächen und hohen Anforderungen an die Wohnqualität, aber auch gleichzeitiger Besinnung auf Material- und Systemeffizienz bieten Geschossdecken aus Holz-Beton-Verbund eine smarte Lösung. Die Baustoffe Holz und Beton werden genauso eingesetzt, wie sie ihre Eigenschaften zusammen vorteilhaft ausspielen können: Der untere Deckenquerschnitt aus Holz ersetzt die Zugbewehrung, ist leicht und agiert direkt als Untersicht, während der Überbeton für hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit, verbessertes Schallschutz-, Schwing- und Brandverhalten sorgt. Obwohl seit ca. 100 Jahren bekannt, werden Holz-Beton-Verbund (HBV)-Decken erst seit einigen Jahren vermehrt eingesetzt. Die Verbindungsart zwischen Holz und Beton steht dabei im Vordergrund der Forschung und Entwicklung, da sie das Tragverhalten diktiert. Das Verbundsystem mit Mikrokerven beruft sich auf die uralte Verbindungstechnik der Verzahnung, jahrhundertelang bei Brücken und in weit gespannten Decken eingesetzt, bis sie von Schrauben und Dübeln verdrängt wurde. Durch moderne, präzise Fertigungstechnik erfährt die Verzahnung nun eine Renaissance in einer anderen Grössenordnung. Die an der ETH Zürich entwickelten Mikrokerven erreichen durch ihre spezielle Geometrie im Millimeterbereich einen reinen Verbund aus Holz und Beton, ohne jeglichen weiteren metallischen Hilfsmittel. Wie eine Verklebung, jedoch ohne Klebstoff, ermöglichen sie eine nahezu perfekte Symbiose der beiden Baustoffe.

Der Vortrag findet um 18 Uhr im Kino Cameo am Lagerplatz 19 statt. Anschliessend besteht die Möglichkeit eines persönlichen Austausches bei einem Apéro.